Mag. Katharina Ziegelbauer Diplomierte Ernährungsberaterin nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Ehemalige Neurodermitis-Patientin. Stolze Mama von einem Mädchen und einem Buben. Buchautorin.
1. Wie bist Du auf die TCM-Ernährung gestossen, bzw. wann hast Du das erste Mal davon gehört?
Ich habe im Chor gesungen und dort gleich 3 Kolleginnen gehabt, die die Ausbildung zur TCM-Ernährungsberaterin gemacht haben und mir davon erzählt haben.
2. Was hat Dich bewogen, eine Ausbildung als TCM Ernährungsberaterin zu machen?
Ich habe mir erstmal Bücher besorgt (Barbara Temelie und andere) und war ganz fasziniert von dieser für mich neuen Denk- und Lebensweise. Dann beschloss ich, es für mich auszuprobieren, um meine Neurodermitis nach vielen Jahren endlich zu verbessern. Schnell habe ich gemerkt, dass mir das gekochte Frühstück und die anderen Änderungen, die ich Schritt für Schritt ausprobiert habe, wirklich gut getan haben - ich hatte schnell viel mehr Energie als früher, meine Verdauung wurde besser und nach mehreren Monaten folgte auch die Haut. Das hat mich inspiriert, die Ausbildung zu machen. Außerdem war ich mit meiner beruflichen Situation zu dieser Zeit unzufrieden und auf der Suche nach etwas Neuem.
3. Gab es auf diesem Weg Leute, die Dich inspiriert und motiviert haben?
Eine meiner Chorkolleginnen hat mich mit ihren Erzählungen neugierig gemacht, zusätzlich fand ich Barbara Temelie inspirierend. TCM-Blogs gab es damals noch nicht wirklich (2008).
4. Wie hast Du den Mut gefasst, Deine Online-Präsenz auszubauen und einen Blog sowie Online-Programme und Bücher zu erstellen?
Das war ein langsamer Prozess. Zu Beginn (ab 2008) habe ich nur alle 1-2 Monate etwas Neues für den Blog geschrieben, das erste Buch habe ich 2014 geschrieben und 2016 bin ich von den Einzelberatungen auf die Onlinekurse umgestiegen. Auch auf Facebook habe ich meine Präsenz langsam entwickelt, von 2 Posts die Woche bis zu täglichen Posts, regelmäßigen Live-Videos und meiner offenen Facebook-Gruppe "TCM-Power", in der zum jetzigen Zeitpunkt über 8.000 Mitglieder dabei sind. In diesem Prozess hat mir geholfen, dass ich sehr gerne schreibe und gerne online mit vielen Menschen in Kontakt bin. Natürlich war ich bei meinen ersten Webinaren und Videos sehr nervös, aber das wurde immer besser und heute macht mir das alles einfach Spaß und ich bin dankbar, so viele Menschen erreichen zu dürfen.
5. Wie schaffst Du Dir den Raum für kreatives Denken und Gestalten?
Ich habe seit einigen Jahren eine Assistentin für administrative Arbeiten, E-Mail-Beantwortung und so weiter, sodass ich ausreichend Zeit für Muse und Kreativität zur Verfügung habe. Außerdem habe ich in den letzten Jahren gelernt, mich auf das zu fokussieren, was mir wirklich wichtig ist und was mir Freude macht. Und das wegzulassen, was ich nur glaube, tun zu müssen, obwohl es mir gar nicht entspricht. Das hilft!
6. Wie hast Du Dir das breite Wissen in diesem Gebiet angeeignet?
Nach meiner Ausbildung am Schlossberginstitut habe ich vor allem viele Bücher gelesen und tue es immer noch. Außerdem abonniere ich die Zeitschrift "Qi" und besuche ab und zu Wochenendseminare. Das meiste lerne ich wahrscheinlich von meinen LeserInnen und KursteilnehmerInnen, die mich mit ihren Fragen und eigenen Erfahrungen immer wieder herausfordern und zu neuen Erkenntnissen bringen.
7. Was war bisher Dein schönster Moment als Ernährungsberaterin/Bloggerin?
Es gab viele schöne Momente, sodass ich mich nicht für einen entscheiden möchte. Am glücklichsten macht es mich, wenn ich Feedbacks von meinen KundInnen bekomme, wie viel besser es ihnen gesundheitlich geht, seit sie im "Trust your Body" oder anderen Kursen dabei waren. Auch BlogleserInnen schreiben mir regelmäßig E-Mails, in denen sie sich bei mir bedanken, weil ihnen alleine das Lesen und Umsetzen der Tipps im Blog schon so viel weitergeholfen hat. Sei es, dass sie mehr Energie haben, die Verstopfung endlich weg ist, sie besser schlafen oder auch ganz handfest die Blutwerte der Schilddrüse besser geworden sind. Das erfreut mein Herz und zeigt mir, dass meine Arbeit wirklich sinnvoll ist.
8. Welche Herausforderungen gab es?
Was am Anfang für mich schwer war, war die Einsicht, dass ich nicht jedem helfen kann. Und dass es immer Menschen geben wird, die mich und meine Arbeit nicht gut finden. Das wird besonders durch die Online-Präsenz verstärkt, da ich auf Facebook, Instagram, Youtube und Co. sehr viele Menschen erreiche. So habe ich gelernt, mit Kritik umzugehen, konstruktive von destruktiver Kritik zu unterscheiden und mir das alles nicht mehr so zu Herzen zu nehmen. Das heißt, ich lerne es immer noch.
9. Was sind die wichtigsten 3 Punkte, auf die meine Blog-Leser achten sollten, wenn sie ihre Ernährung umstellen und sich mehr nach der TCM ernähren möchten?
Der wichtigste Punkt ist für mich ein gekochtes Frühstück einzuführen, und zwar möglichst regelmäßig. Ob das ein Getreidebrei oder etwas Pikantes wie Spiegelei mit Gemüse oder eine Suppe ist, ist egal, Hauptsache gekocht! Dann würde ich darauf achten, überhaupt mehr zu kochen und Brotmahlzeiten zu reduzieren. Der dritte Punkt wäre wohl, weniger Rohkost zu essen.
10. Ich erachte Qigong als eine tolle Ergänzung zur Ernährung nach TCM. Gibt es besondere Ernährungstipps für Leute, die täglich Qigong üben (oder sich auch sonst viel bewegen)?
Dazu kann ich nicht viel sagen, da ich bis jetzt in den Quellen nichts dazu gefunden habe, wie man sich als Sportler oder bei viel Bewegung ernähren soll. Mein Eindruck ist, dass das kein Thema in der TCM ist, aber vielleicht habe ich auch etwas überlesen oder noch nicht gefunden.
Herzlichen Dank für das Interview Katharina. Ich freue mich darauf, weiterhin Deine tollen Blogeinträge zu lesen und die leckeren Rezepte von Dir auszuprobieren.
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